Kahlschlag ohne Überblick – Hat Unna seine Bäume noch im Griff?

Wie die Axt im Walde: Zwei städtische Bäume wurden am Montag den 24. Februar 2020 am Kreishauskreisel gefällt. Mitten am Tag, mitten im Straßenverkehr – an Rosenmontag. Ohne ordnungsrechtliche Genehmigung. Auf Nachfragen ist nicht eindeutig zu erfahren von wem die Bäume gefällt wurden und warum und mit welchem Recht.

Die beiden Kastanien sind Mitte der 90er Jahre als Ersatz für die Abholzung von über hundert Jahre alten Bäumen für den Bau des Kreishauskreisels gepflanzt worden. Als Ersatzpflanzung am Altstandort der historisch gewachsenen Allee fallen die beiden Bäume eindeutig unter die Dienstanweisung des Bürgermeisters, die sich an die Baumschutzsatzung anlehnt. Für die Fällung ist im Umweltausschuss zwingend ein Antrag zu stellen, egal ob Baurecht besteht oder nicht. Das ist nicht erfolgt.

„Für uns als B90/ Die Grünen ist diese Vorgehensweise nicht akzeptabel!“, empört sich Fraktionsvorsitzende Charlotte Kunert über die angebliche Ahnungslosigkeit seitens der Stadtverwaltung. „Dienstanweisung ist Dienstanweisung, und die ist zu beachten. Alles andere wäre ein schlechtes Vorbild für die Bürgerinnen und Bürger.“

„Es kann doch nicht sein, dass hier städtische Bäume von irgendwem illegal gefällt werden, ohne, dass es ernsthafte Konsequenzen nach sich zieht. In der ohnehin baumarmen Stadt Unna sollte insbesondere in der versiegelten Innenstadtnähe jeder Baum einen übergeordneten Schutz genießen. Jeder Baum, der hier gefällt wird, bedeutet einen hohen Verlust für die klimatischen Gegebenheiten. Irgendwann helfen nämlich auch keine Sonnenschirme mehr, um sich vor Sonne- und Hitzeeinstrahlung zu schützen.“ sorgt sich Vorstandssprecherin und Bürgermeisterkandidatin Claudia Keuchel um die Zukunft für die nachfolgenden Generationen.

Kahlschlag am Kreishauskreisel
Aus der Dienstanweisung geht hervor, dass die Bäume geschützt gewesen wären.

 

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