Gschmäckle oder der gute Geschmack einer Stellenbesetzung

Laut Wikipedia ist Geschläckle die schwäbische Verniedlichungsform von Geschmack, sinngleich mit dem hochdeutschen Wort, jedoch in der besonderen Bedeutung eines fremdartigen, verdächtigen, nicht hergehörenden Geschmacks oder Geruchs.

In dem Bewerbungsverfahren um die Stelle der Wirtschaftsförderin/ des Wirtschaftsförderer hat so einiges ein Geschmäckle

9 Bewerbungen gab es laut WBU.
5 Bewerbungen landen zuerst im Spam-Ordner.
Die Bewerber bekommen zum Teil erst nach Rückfrage eine Bestätigung des Eingangs ihrer Bewerbung.
Bewerber erhalten eine Absage, obwohl das Verfahren noch nicht beendet ist.

Diese Dinge haben ein Gschmäckle, sie sind auf Hochdeutsch einfach „anrüchig “.
Dass sich in diesem Zusammenhang Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt fragen, ob es hier mit rechten Dingen zugeht oder ob nicht schon im Vorfeld der Ausschreibung feststand wer die Stelle bekommt, ist nicht verwunderlich.

Und nicht nur das. Um die Wirtschaft fördern zu können, bräuchte es auch ein stadtplanerisches Konzept in dessen Rahmen die Förderung überhaupt stattfinden soll; ein Ziel, auf das hin gearbeitet wird. Wenn es nicht nur um den schnellen Profit gehen soll, sondern um das Wohl der Gemeinschaft.
Wenn nun ein Kandidat ausgewählt wird, dessen neoliberale Ausprägung durch seine langjährige Ratstätigkeit hinlänglich bekannt ist, fragen wir uns schon, wohin sich Unna entwickeln soll. Ist es etwa immer noch die Hoffnung, dass sich die FDP mit Volkswirtschaft auskennen würde?
Wir hätten uns nicht nur eine transparentere Entscheidung gewünscht – zumindest für die Ratsmitglieder, sondern auch einen Kandidaten der für eine offenere und innovativere Ausrichtung von Wirtschaftsförderung steht.

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