Feucht und doch fröhlich: 33. Green-Open
Es war ein verregneter Feriensonntag, als sich eine tapfere Truppe von 33 Bouler*innen im Königsborner Kurpark versammelte, um die Grenzen des Wetters und der Schwerkraft herauszufordern. Obwohl die Wettervorhersagen feuchter als der Sprung ins Meer waren, ließen sich die Spieler nicht von der Aussicht auf schlammige Kugelbahnen abhalten. Mit einem Hauch von Sonnenstrahlen zu Beginn, schien es, als würden die Götter des Boulespiels lächelnd hinabblicken.
Doch wie es der Regengott so wollte, setzte kurz nach der zweiten Runde ein sanfter Nieselregen ein. Kein Grund zur Sorge, denn das majestätische Blätterdach der Kastanienallee fungierte als schützender Regenschirm für die ambitionierten Spieler. Aber das war nur der Auftakt zu einem wahrhaft nassen Abenteuer. Ein Wolkenbruch kam, und er kam mit Wucht. Ein Regenschauer, der einem Flussdrama gleicht, erzwang den Spielabbruch und schickte die Bouler*innen in die sicheren Gefilde der Parkbänke.
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Eindrücke von den feuchtfröhlichen Green Open 2023 gibt es in unserem Youtube-Video
Nasse Kugeln und strahlende Gewinner*innen
In einem triumphalen Akt der diplomatischen Einigkeit beschloss man, den Stand des Turniers zu diesem Zeitpunkt als offiziellen Endstand zu werten. Ein glänzendes Beispiel dafür, wie sehr Zufall manchmal den Ton angibt. Der Moment der Wahrheit war gekommen, um die Sieger des nassen Schlachtengetümmels zu küren. Daniel Engelmann und Simone Gossling erwiesen sich als die Meister der matschigen Künste, gewannen mit zwei Siegen und erbeuteten Preise wie das sagenumwobene Sonderboule-T-Shirt, Ökosekt mit Tages-Etikett und eine strahlende Sonnenblume.
Nicht zu vergessen ist Sebastian Brockfeld, der als knapper Dritter mit einem verdienten Sekt und einem Klangapplaus belohnt wurde. Doch das wahre Highlight des Tages war zweifellos die krönende Auszeichnung des Greenhorns des Jahres. Ein spektakulärer Auftritt von Imi Patzelt, einer wahren Brillantin im Boulespiel, die trotz begrenzter Erfahrung mit erstaunlichen Schüssen brillierte und so manches Herz im Regen eroberte.
Eine Heldin im Hintergrund: Gabriele Seitz
Und dann gab es Gabriele Seitz – die wahre Powerfrau des Turniers. Vom morgendlichen Brötchenholen bis hin zum letzten Pinselstrich des Abbaus war sie unaufhaltsam im Einsatz. Selbst als Gelegenheits-Boulespielerin fand sie im Spiel ihren Spaß und sorgte für jede Menge Freude – verdientermaßen erhielt sie den Goldnenen Lappen für die größte “Freudebereitung beim Turnier”.
Die Action endete, als alles Material in einem heroischen Gemeinschaftseinsatz auf einen Hänger verladen wurde. “Bei freundlichem Wetter hätten wir vielleicht bis 20 Uhr spielen können, und danach wären wir wahrscheinlich noch im Kurparkbistro abgestürzt. Aber wir sind nicht beim Wacken-Festival. Wir sind Profis!” erinnerte uns Koordinator Hermann Strahl an die heldenhaften Stunden im Regen.
Selbst der politische Himmel schien mitzuspielen, als Michael Sacher, Mitglied des Bundestags und wiederholter Mitstreiter, für eine kurze Partie vorbeischaute. Vorrang hatte jedoch eine Junggesell*innen-Freisprechungsfeier – Prioritäten, die selbst der Bouleplatz respektiert. Sacher kommentierte: “Die Green-Open beweisen, dass Boule selbst bei Sauwetter die Herzen erwärmt und Menschen fröhlich vereint. Dies werde ich gerne nach Berlin tragen. Und im nächsten Jahr bringe ich vielleicht ein paar Berliner Kolleg*innen mit, um den zauberhaften Kurpark von Unna zu erleben.”
Eine wichtige Lektion wurde an diesem Tag erneut bestätigt: Wetter kann definitiv die Spielbedingungen beim Boule beeinflussen. Wenn die hölzerne Zielkugel schwimmt, ist das Spiel vorbei – denn auch im Regen muss man Prioritäten setzen.
Ein nasser Tag mit einem sonnigen Ausblick
Die 34. Green-Open sind bereits in Sichtweite – markieren Sie den 18. August 2024 in Ihrem Kalender und bereiten Sie sich auf milder Sommersonne vor. Bis dahin haben Sie die Gelegenheit, in und um Unna Ihre Boulekünste zu verfeinern und neue Spielgefährt*innen kennenzulernen. Die Bouleplatz-Liste steht offen für neue Einträge – denn wer kann schon genug von diesem nassen Abenteuer bekommen.
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