Am Mittwoch, 13. März war Josefine Paul, Grüne Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen zu Gast bei einem Podiumsgespräch in Unna. Zusammen mit Yazgülü Zeybek, Landesvorsitzende der Grünen NRW, und Interessierten aus dem Publikum diskutierte sie unter anderem zu der Frage, wie die Potenziale von Kindern und Jugendlichen in Unna noch besser gefördert werden können. Wichtige Aspekte brachten unter anderem Thomas Köster vom Kinderschutzbund und Ksenija Sakelsek vom Integrationsrat Unna in die Diskussion mit ein.
„Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunftsexpertinnen- und Experten.“ Deswegen bräuchten Kinder und Jugendliche einen Ort, zum Beispiel in Jugendverbänden, der sie dazu befähigt, sich in einem Safe-Space auszutauschen und Dinge voranzutreiben, sagte Josefine Paul vor den rund 40 Besucherinnen und Besuchern in der Erich-Göpfert Stadthalle Unna.
Dabei gilt es Kinder in ihren Stärken zu fördern, etwa bei der Mehrsprachigkeit: „Mehrsprachigkeit ist ein Potenzial und sollte auch als solches gesehen werden. Mit Projekten wie der ‚Rucksack KiTa‘ haben wir unterschiedliche Möglichkeiten, die Mehrsprachigkeit zu unterstützen, und zwar mit den Eltern gemeinsam.“ Gleichzeitig können Kinder ihr Potenzial nur entfalten, wenn sie vor Armut geschützt sind: „Kinderarmut ist das größte Zukunftsrisiko. Trotz aller aktuellen Herausforderungen, die auch Auswirkungen auf Familien und die wirtschaftliche Lage haben, sind wir eines der reichsten Industrieländer. Das es auch bei uns immer noch Kinderarmut gibt, ist also eigentlich eine Schande.“ Viele Eltern wissen gar nicht, dass sie einen Anspruch auf staatliche Unterstützung haben. Deshalb brauche es eine Lotsenfunktion, die Menschen auf ihre Rechte aufmerksam macht und hilft, diese einzufordern. „Sozialleistungen sind keine Almosen, sondern ein Recht“, sagte Josefine Paul. Um alle Kinder wirklich erreichen zu können, kommt auch der Schulsozialarbeit eine immer wichtigere Rolle zu.
Im Rahmen der Tourreihe GRÜN IN VERANTWORTUNG reisen die nordrhein-westfälischen Grünen mit ihren Ministerinnen und Ministern durch das Land, um aktiv den Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu suchen. In dieser Legislaturperiode werden Mona Neubaur, Josefine Paul, Oliver Krischer und Benjamin Limbach regelmäßige Gesprächsangebote machen und an mehr als 50 Terminen teilnehmen.