Unna, 19. September 2024
Die grüne Fraktion im Rat der Kreisstadt Unna fordert eine klare Umkehr in der Flächenpolitik der Stadt. Die mittlerweile feststehende Ansiedlung des Discounters Aldi in Unna-Massen sichert die Nahversorgung der Bürgerinnen und Bürger sowohl in Massen als auch in Unna-West. Diese Entwicklung macht es aus Sicht der Grünen überflüssig, weitere Flächen für Einzelhandelsprojekte zu versiegeln. Stattdessen fordern sie, die verfügbaren Flächen zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels zu nutzen.
„Mit Rewe & Aldi in Massen und Lidl in Unna-West ist die Nahversorgung der Bevölkerung gesichert. Viele Menschen können diese Märkte sogar fußläufig erreichen, um sich für den täglichen Bedarf einzudecken. Es gibt keine Notwendigkeit, weitere Tausende Quadratmeter an grüner Wiese zu versiegeln,“ betont die Fraktionsvorsitzende Claudia Keuchel. „Wir brauchen diese Flächen dringend als Retentionsfläche, um uns auf Starkregen- und Hochwasserereignisse vorzubereiten, die durch den fortschreitenden Klimawandel nachweislich häufiger und intensiver auftreten werden.“
Bisher, so die Fraktion, sei die Sicherstellung der Regenrückhaltung nicht ausreichend gewährleistet. Auch die Kanalisation sei nicht für kommende Wetterextreme ausgelegt. „Die Vergangenheit zeigt, dass unsere Kanalisation bei Extremwetterlagen an ihre Grenzen und darüber hinaus gestoßen ist. Wir müssen die Stadtverwaltung dringend dazu auffordern, sich mehr und schneller um den Schutz vor solchen Ereignissen zu kümmern“, so Keuchel weiter. „Die Planung eines Regenrückhaltebeckens für 150.000 Kubikmeter Wasser in der Massener Heide ist enorm und dauert Jahre – sie muss vor weiterer großflächiger Flächenversiegelung oberste Priorität haben.“
Die Grünen fordern zudem eine bessere Kommunikation der Stadtverwaltung in Bezug auf geplante Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser- und Starkregenfolgen. „Als Fraktion sind wir zwar in den Ausschüssen informiert aber es herrscht Unmut in der Bevölkerung, weil viele nicht wissen, was wann auf sie zukommt. Eine aktive Informationspolitik seitens der Stadtverwaltung ist dringend notwendig, um die Bürgerinnen und Bürger besser einzubinden. Wir dürfen sie mit ihren Sorgen und Ängsten nicht allein lassen“, erklärt Keuchel.
„Der Schutz der Bevölkerung muss absolute Priorität haben. Es ist nicht mehr zeitgemäß, weitere Planungsressourcen in die Entwicklung von Supermärkten auf der grünen Wiese zu investieren. Diese Kapazitäten sollten vielmehr in konkrete Klimaschutzmaßnahmen und insbesondere die Planung der Regenrückhaltung fließen“, fordert das Massener Ratsmitglied abschließend.
Mit diesen Forderungen bekräftigen die Grünen ihre Position, dass der Schutz der Menschen und der Umwelt in Zeiten des Klimawandels Vorrang vor weiteren zusätzlichen Bauvorhaben haben muss.
Quelle Beitragsbild: Lippeverband / Kreisstadt Unna – Stark gegen Starkregen