Unna, 26. September 2024
Die Pressemitteilung der Kreisstadt Unna vom Freitag, den 20. September 2024, die kurzfristig ein Verbot der Durchfahrt der Unnaer Fußgängerzone mit Fahrrädern und E-Scootern verkündet, stößt bei den Unnaer GRÜNEN auf großes Unverständnis. Die hierfür genannten Begründungen sind nicht nachvollziehbar. Genannt werden seitens der Stadt eine Erhöhung der Sicherheit und Beschwerden von Gewerbetreibenden und Fußgängern. Nach unseren Erkenntnissen ist die Unnaer Fußgängerzone von der Kreispolizeibehörde nie als Unfallschwerpunkt oder als Unfallhäufungsstelle benannt worden. Belastbare Zahlen sind von der Verwaltung nicht genannt worden. Geht man sehenden Auges in den Abendzeiten durch die Innenstadt ist ein entspanntes Verhalten aller Nutzer zu beobachten. Entgegen der städtischen Sicht sehen wir in einem nächtlichen Durchfahrtsverbot keinen Sicherheitsgewinn.
Auch unserer Partei sind Beschwerden über durch die Fußgängerzone fahrende Radnutzer bekannt, jedoch fallen diese allesamt in die Zeiten, wo der Fußgängerbereich wegen starker Nutzung für den Radverkehr ohnehin gesperrt ist und nicht in die abendlichen „Sperrstunden“. Wir möchten in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass die Massener Straße eine ausgeschilderte Radroute im Rahmen des Radverkehrsnetzes NRW ist. Diese wird bei den entsprechende Internetportalen als wichtige Radroute durch Unna ausgegeben. Eine Sperrung einer Route, die überregionale Bedeutung hat, ist höchst unverständlich. Die bisherige Regelung der Öffnung der Fußgängerzone von 19:00 Uhr bis 9:00 Uhr hat sich seit vielen Jahren bewährt. Eine ganztägige Sperrung wurde bei der Einrichtung mit dem Argument der sozialen Kontrolle, der Innenstadtbelegung und der schnellen und sicheren Schulzuwegung begründet. An diesen Zielvorgaben hat sich nichts geändert.
Der Hinweis auf den nun endlich eingerichteten Radring trifft nicht, da die Ziele und Wege für Radfahrende sehr vielfältig sind. So möchte so mancher Radfahrende abends Ziele auf den Markt erreichen. Durch ein Verbot wird die Innenstadt insgesamt besonders für noch geöffnete Gewerbe unattraktiver. Wir halten diesen Verwaltungsbeschluss für eine Stadt, die an ihren Einfallstraßen mit dem Schild „Fahrradfreundliche Stadt“ wirbt, für unwürdig.