„Klimaschutz betrifft uns alle, fängt bei jeder einzelnen Person an und muss darüber hinaus in Städten, in ganz Deutschland und auf der ganzen Erde fortgeführt werden.“
So schreibt es die Kreisstadt Unna auf ihrer Homepage, wenn man sich über den european energy award informiert, an dem auch unsere Stadt seit Jahren erfolgreich teilnimmt. Umso erstaunlicher finden wir nun, dass der Weg zu einem sinnvollen Klimaschutz durch denkwürdige Regulierungen massiv verhindert wird.
Im Detail sollen Dächer im Westteil der Innenstadt nur mit Ausnahmegenehmigung mit einer Solaranlage versehen werden können, um das einheitliche Stadtbild nicht zu verunstalten. Nun stellt sich die Frage, wie ernst man die Bemühungen um Klimaschutz nehmen kann, wenn sinnvolle Beiträge zum Klimaschutz durch solche Hürden nicht realisiert werden können.
Auch die Grünen sind für den Erhalt einer historischen Altstadt – und diese haben wir in Unna glücklicherweise trotz strittiger Neubauten wie die City-Residenz oder den Müllerkomplex – doch sind die Solaranlagen in der Regel nicht mal im Sichtfeld der Bürger*innen, denn ein ganzheitlicher Blick über die Dächer der Unnaer Innenstadt ist nur selten gegeben.
Nach der neuen EnEV sind die Eigentümer von Gebäuden verpflichtet, Maßnahmen zur Energieeinsparung vorzunehmen, vorzugsweise wird der Einsatz von regenerativen Energien oder Wärmedämmmaßnahmen gefördert. Letzteres, nämlich die gesichtslose Verkleidung der Fassaden mit Styroporplatten kann nicht im Interesse einer Gestaltungssatzung in einer kleinteiligen Altstadt sein.
Als Vorreiter müssten wir viel mehr deutliche Akzente setzen indem wir aktiv für eine Energiewende einstehen, die am Beispiel einer Solaranlage sogar größtenteils von den Bürger*innen selbst gestemmt wird. Wir als Politker*innen müssen den Rahmen geben, indem jeder sich einbringen kann und will. Im Übrigen gibt es mittlerweile auch andersfarbige Solarzellen, die sich besser ins Gesamtbild einfügen. So steht einer ästhetischen Energiewende aus unserer Sichts nichts im Wege.