In diesem Jahr wird mit dem Bau eines neuen Geh- und Radweges entlang des (West-) Hemmerder Weges begonnen. Dieser Weg wird endlich für eine sichere Verbindung der beiden Dörfer für den Fuß- und Radverkehr sorgen. Der (West-) Hemmerder Weg ist mit 1,3 km die kürzeste Verbindung zwischen den zwei Dörfern. Doch vielen ist die Strecke zu Fuß oder mit dem Rad zu gefährlich, denn auf der Kreisstraße ist Tempo 100 erlaubt.
In einem Artikel des HA vom 6. Januar kritisiert Erhard Wiczorek den Bau des Radweges als „größten Unsinn“. Er erklärt, dass mit der Hellwegroute nur ein paar Hundert Meter parallel zu dieser Strecke bereits eine Radwegverbindung bestehen würde. Allerdings wird nicht darauf hingewiesen, dass Westhemmerde ca. 700 m nördlich der Hellwegroute liegt und, dass diese 700 m entlang der Straße „Zum Bröhl“ zurückgelegt werden müssen. Eine Straße, an der ebenfalls kein Geh- und Radweg existiert und wo ebenfalls Tempo100 erlaubt ist. Daher ist die Hellwegroute aus Sicherheitsgründen keine Alternative.
Am 9. Januar wurde im HA ein weiterer Alternativvorschlag unterbreitet: „(…) einen Fuß- und Radweg von Hemmerde aus nur bis zu einem Feldweg zu bauen, der zur Hellwegroute führt. Im weiteren Verlauf des (West-) Hemmerder Wegs könnte das Tempo von 100 auf 50 km/h reduziert werden, auf die Fahrbahn markierte Radspuren könnten die Strecke sicherer machen – gegenseitige Rücksichtnahme vorausgesetzt.“ Wie zuvor erläutert hilft der Weg in Richtung Norden zur Hellwegroute nicht, den Fuß- und Radverkehr zwischen den Dörfern sicherer zu machen. Mit den vorgeschlagenen „markierten Radspuren“ könnten Radfahrstreifen (durchgehende Linie) oder Schutzstreifen (gestrichelte Linie) gemeint sein. Beide Varianten haben einen großen Nachteil: Sie dürfen nur vom Radverkehr und nicht von Fußgänger*innen genutzt werden. Schutzstreifen haben einen weiteren Nachteil: Sie führen zu keinem Sicherheitsgewinn für Radfahrende, da sie vom Kraftverkehr mitgenutzt werden dürfen.
Der neue, baulich abgetrennte Geh- und Radweg indes gibt Einwohner*innen die Möglichkeit sich sicher mit dem Rad oder zu Fuß zwischen den beiden Dörfern zu bewegen. Insbesondere Kinder aus Westhemmerde, die in Hemmerde in den Kindergarten oder zur Grundschule gehen, können so gemeinsam mit den Eltern, oder allein, den Radweg nutzen. „Breitere und vom Autoverkehr getrennte Radwege machen Schulwege sicherer und sorgen so dafür, dass wieder mehr Kinder ihren Schulweg eigenständig meistern können.“ Sagt Werner Wülfing, Vorsitzender des Ausschusses für Schulen und Sport. Doch nicht nur die Kinder und Jugendlichen profitieren. Durch den neuen Geh- und Radweg sind die Einwohner*innen von Westhemmerde nicht mehr auf ein Auto angewiesen, um zum Zahnarzt, zum Einkaufen oder zum Bahnhof zu kommen und von Hemmerde aus radelt es sich sicher und schnell zum Hofladen in Westhemmerde.
„Auf dem Weg nach Unna oder Kamen oder zum Einkaufen im Hofladen fahre ich regelmäßig mit dem Rad den (West-) Hemmerder Weg und ich teile die Sicherheitsbedenken – insbesondere von Eltern, die ohne Auto mit ihren Kindern mobil sein möchten. Nicht alle, aber doch einige Autofahrende überholen sehr eng und mit hoher Geschwindigkeit.“ berichtet Ronja Kossack, stellv. Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität. „Der neue Geh- und Radweg kann für einen stärkeren Austausch zwischen den beiden Dörfern sorgen und gibt allen die Freiheit das Verkehrsmittel ihrer Wahl zu nutzen. In Zukunft könnten sich Stadt und Kreis Gedanken dazu machen, wie der Weg innerhalb von Westhemmerde und nach Stockum weitergeführt werden kann.“