Die Grünen Unna luden zum Neujahrsempfang – und das Schalander in der Lindenbrauerei platzte fast aus allen Nähten. Neben den Grünen-Mitgliedern fanden auch zahlreiche Vertreter*innen aus der Stadtgesellschaft und lokalen Politik ihren Weg dorthin. Bei seiner Begrüßung rief Grünen-Sprecher Manfred Wendel den Gästen zu, trotz der Herausforderungen mit ins neue Jahr zu starten. Als er bekräftigte, dass Menschen, die vor Kriegen fliehen, in Deutschland Schutz finden müssen, wurde er prompt mit Applaus belohnt.
Politik-Talk, der Spaß macht
Das Programm bot neben guten Gesprächen auch spannende Inhalte: In einem kurzweiligen Polit-Talk diskutierten Claudia Keuchel, Sprecherin der Grünen Ratsfraktion, und Michael Sacher, Bundestagsabgeordneter und erneuter Kandidat, mit Moderator Martin Capelle.
Claudia Keuchel lud das Publikum zu einem gedanklichen Spaziergang durch Unna ein: „Stellen Sie sich vor, Sie gehen durch unsere Stadt – vom Königsborner Tor über den Platz am Morgentor bis zum Minette Pötter-Park. All diese Orte haben in den letzten Jahren eine neue Aufenthaltsqualität bekommen. Das ist grüne Politik, die alle sehen und erleben können!“ Sie zählte weitere Erfolge auf, wie die Erweiterung des Radrings, das Parkraumkonzept, Konzepte für bezahlbaren Wohnraum und die Stärkung der Kulturarbeit. Besonders wichtig sei dabei immer gewesen, gemeinsam mit der CDU nicht nur zielgerichtet zu arbeiten, sondern auch ausgeglichene Haushalte zu erreichen. „Eine stabile Projektpartnerschaft war der Schlüssel und wir haben gezeigt, dass Demokratie funktioniert.“ so Keuchel.
Michael Sacher sprach über große politische Baustellen: erneuerbare Energien, Klimaschutz und Landwirtschaft. „Robert Habeck hat in der Energiekrise dafür gesorgt, dass niemand frieren musste. Und Cem Özdemir hat den Respekt der Landwirt*innen gewonnen – das zeigt, was wir erreichen können.“ Mit Blick auf die Bundestagswahl forderte er klare Ziele: „Wir dürfen nicht nachlassen. Klimapolitik ist keine Nebensache, sie ist unsere Zukunft.“
Mut, Herz und Verstand: Ehrungen für besondere Menschen
Ein Highlight des Abends war wie immer die Ehrung von Menschen, die Unna mit ihrem Einsatz bereichern. Dieses Jahr gingen die Auszeichnungen an die Initiative WeltOffen und an Jonas Jokiel, einen beeindruckenden 18-Jährigen, der sich in vielerlei Hinsicht engagiert.
Elias Nassour, selbst Geflüchteter und inzwischen ein echter Unnaer, hielt die erste Laudatio für WeltOffen. Er sprach bewegend über seine eigene Geschichte und die Bedeutung der Initiative: „WeltOffen gibt Geflüchteten nicht nur ein Dach über dem Kopf – sie schenken Hoffnung, sie geben ein Zuhause.“ Gleichzeitig nutzte die Initiative den Moment, um auf ihre schwierige finanzielle Lage aufmerksam zu machen. „Unsere Arbeit ist bedroht. Wir brauchen Unterstützung, damit wir weiterhin für Vielfalt und Miteinander eintreten können,“ so ein Sprecher.
Die zweite Ehrung ging an Jonas Jokiel, der trotz seines jungen Alters schon beeindruckend viel bewegt hat. Ob als Schülersprecher, bei der Feuerwehr, beim Gedenken an Auschwitz oder als Organisator von Podiumsdiskussionen – Jonas zeigt, dass Engagement keine Altersfrage ist. Besonders seine Worte beim Auschwitz-Gedenken blieben vielen im Gedächtnis: „Widerstand beginnt im Kleinen – beim Widersprechen von rassistischen Sprüchen oder dem Einsatz für Demokratie.“ Sichtlich gerührt bedankte er sich bei seiner Familie und seiner Schule für den Rückhalt.
Kulinarischer Abschluss und inspirierte Gespräche
Abschluss de syrische Buffet, das nicht nur die Geschmacksnerven begeisterte, sondern auch für angeregte Gespräche sorgte. Moderator Martin Capelle bekam einen verdienten Dank für seinen Einsatz, bevor der Neujahrsempfang in entspannter Atmosphäre ausklang.
