Und es gibt sie doch: Zukunftsbäume für Unna

Gestern hat Sachverständiger und Berater Dr. Götz Loos das von unserer Fraktion in Auftrag gegebene Gutachten vorgestellt. Herr Loos hat sich intensiv mit den klimatischen und ökologischen Bedingungen Unnas beschäftigt und ist dabei auf viele Besonderheiten gestoßen. Wie auch schon im seinem Zwischenbericht prognostiziert, gibt es für Unna zwar keine Bäume denen Unna einen perfekten Standort bieten kann, dennoch gibt es Bäume, die mit unserem spezifischen Klima besser umgehen können.

Das Modul ist unterteilt in 5 Listen:

Liste 1:  Traditionell gepflanzte und spontan auftretende Stadtbäume Unnas generell heimischer Herkunft

Liste 2:  Traditionell gepflanzte Stadtbäume Unnas nicht heimischer Herkunft

Liste 3: Nicht-heimische „Zukunftsbäume“ für Unna mit großflächiger Pflanzoption

Liste 4: Nicht-heimische „Zukunftsbäume“ für Unna mit lokaler Pflanzoption

Liste 5: Nicht-heimische Bäume mit eigenständiger Ausbreitung

Wir haben es in dem Gutachten also auch mit einer Analyse zu tun, welche Bäume in Unna heimisch sind und welche sich in den letzten Dekaden neu angesiedelt hat, inklusive einer Analyse, wie gut diese Bäume in das Stadtgebiet passen. Das Gutachten bietet dazu auch eine Einschätzung inwieweit die Stadt von gewissen Arten profitiert oder Nachteile hat.

Mit den vorliegenden Listen ist der erste Schritt getan, um ein Konzept zu Unnas Bäumen zu entwickeln, das multifunktional ausgerichtet sein sollte. Nun kann man konkret nach Gebieten suchen, wo Bäume gepflanzt werden sollten; man kann Gebiete aufsuchen, wo Bäume geschützt werden sollten. Und die Einbeziehung weiterer Akteure, nämlich zunächst der Bevölkerung, wäre sinnvoll. Erste Schritte sind gemacht, aber es braucht noch mehr Resonanz.

Für weitere Module des Konzeptes sollen deshalb einige Fragen gestellt werden – über das, was zu tun ist, nämlich:

  • Was können Stadtbäume für BürgerInnen leisten und was können BürgerInnen für Stadtbäume leisten (dabei auch: Welchen Nutzen haben Stadtbäume für BürgerInnen noch außer klimatischen Begünstigungen?)
  • Welchen konkreten Beitrag liefern Stadtbäume für den Schutz der Biodiversität?
  • Welche Effekte und Anschlusswirkungen haben Stadtbäume hinsichtlich der Bäume in der freien Landschaft?
  • Welche Verhältnisse und Wirkungen weisen Stadtbäume auf im Hinblick auf das weitere Stadtgrün (gepflanzt und spontan) und Bestrebungen zum Urban Gardening?

Dies sind einige Fragen; natürlich sollen noch mehr Fragen gefunden und beantwortet werden. Deshalb erhoffen wir eine Beteiligung möglichst vieler Betroffener – der Bürgerinnen und Bürger, denn sie sind ja von den Bäumen in ihrer Stadt „betroffen“ – Dialoge und Mitmachaktionen sollen in Zukunft das Profil des Konzeptes zu Unnas Stadtbäumen und das „Grüne Band“ weiter schärfen.

Wir laden nun alle Bürger*innen dazu ein, das Gutachten zu studieren und Ideen einzubringen. Wo können noch Bäume sinnvoll gepflanzt werden, welche Gebiete gibt es die genauer untersucht werden sollten und eine Zukunft in Unna haben? Das sind Fragen die wir uns nun stellen werden. Alle profitieren, wenn bei zukünftigen Neupflanzungen Bäume gesetzt werden, die für den jeweiligen Standort am besten geeignet sind.

Eine Erkenntnis dieses Gutachtens wird die Grüne Fraktion Unna in einem Antrag verwenden: Bei der Neugestaltung der Fußgängerzone sollen entsprechend geeignete Bäume neugepflanzt werden. Wenn es nach uns ginge, am besten die Winterlinde, denn was würde sich besser auf dem Weg zur Lindenbrauerei eignen, als dieser nicht nur namentlich geeignete Baum?

Gutachten_Zukunftsbaeume_Unna_Dr_Goetz_Loos_Juni_2017

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