Schwammstadt kommt voran – aber Frischluftschneisen bleiben unter Druck

Mit dem Beschluss im Umwelt- und Klimaausschuss zur Beteiligung am Projekt KRiS ist ein bedeutender Meilenstein für die klimaresiliente Stadtentwicklung in Unna erreicht: Die Stadt Unna kann Fördermittel zur Umsetzung konkreter Maßnahmen wie Entsiegelung, Dachbegrünung und Wasserretention nutzen. Ziel ist es, die Verdunstungsrate im Quartier deutlich zu steigern, Starkregenereignisse besser abzufedern und die Aufenthaltsqualität an heißen Tagen zu verbessern. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung Unnas zur Schwammstadt geleistet. Die GRÜNEN begrüßen die erfolgreiche Projektakquise ausdrücklich – sie zeigt, was möglich ist, wenn politische Zielsetzungen mit Verwaltungskompetenz verbunden werden.

Gleichzeitig sorgt jedoch ein anderer Vorgang für Unverständnis: Noch bevor das Handlungskonzept Wohnen / Baulandprogramm überhaupt im nächsten Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität (ASM) beraten wird, fordern einzelne Fraktionen bereits die zügige Bebauung der Frischluftschneise an der Klopstockstraße. Besonders irritierend: Laut der verabschiedeten Klimaanalyse ist genau dieses Gebiet als klimaökologisch bedeutsame Freifläche ausgewiesen. Es spielt eine wichtige Rolle für die nächtliche Abkühlung der Innenstadt und damit für den Gesundheitsschutz in heißen Sommern.

Wer einerseits Klimaschutzpläne mitträgt, darf andererseits nicht leichtfertig ihre Grundlagen ignorieren. Gerade angesichts der zunehmenden Hitzetage braucht es kluge Entscheidungen, die auch die klimatischen Auswirkungen auf das Stadtgebiet berücksichtigen. Deshalb ist es aus Sicht der GRÜNEN nicht nachvollziehbar, warum an sensiblen Stellen weiter Bebauung forciert wird, während zugleich geplante Maßnahmen zur Klimaanpassung gefeiert werden.

Das Projekt KriS ist kein Papiertiger – es muss Maßstab für zukünftige Planung sein und als Vorbild dienen – nicht als bloße Ausnahme.

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