Am 2. Dezember nahmen wir an einer besonderen Gedenkstunde in der Synagoge Unna teil. Anlass war die Ehrung unseres Ehrenbürgermeisters Wilhelm Dördelmann, der am 2. Dezember 1985 einen Gedenkstein am jüdischen Friedhof setzen ließ.
Der Gedenkstein dient sowohl der Erinnerung an die Synagogengemeinde in Unna, die 1938 von den Nationalsozialisten zwangsweise aufgelöst wurde, als auch zum Gedenken an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die zwischen 1933 und 1945 Opfer der nationalsozialistischen Gewalt wurden.
Dördelmann lud damals die gesamte Stadtgesellschaft ein: Bürgerinnen und Bürger, Gewerkschaften, Kirchen, Vereine, Schulen, Organisationen und Friedensinitiativen. Seine Rede von 1985 wirkt erschreckend aktuell.
„Wir werden daran gemessen, wie weit es uns gelingt, aus dem Wissen um die Vergangenheit Leitlinien für die Gegenwart und Zukunft zu finden. Insbesondere wir Jüngeren werden daran gemessen, dass wir allen Anfängen möglicher Diskriminierung, sei es von ausländischen Bürgern, Asylanten, Andersdenkenden oder Andersgläubigen, unseren massiven Widerstand entgegensetzen.“
Die Gedenkstunde wurde vom Freundeskreis der jüdischen Gemeinde haKochaw organisiert, unterstützt durch Beiträge von Schülerinnen und Schülern des Hansa-Berufskollegs. Im Rahmen der Veranstaltung wurde an die Verdienste Wilhelm Dördelmanns erinnert und sein Engagement für Erinnerungskultur und Zivilcourage gewürdigt.
Im Anschluss lud die Gemeinde zu einem kleinen Imbiss ein, der Raum für Gespräche und Austausch bot.
Foto: Ulla Kreppein



