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Besuch von Robert Habeck – Ein intellektueller Pragmatiker

Die Veranstaltung trug den Titel „Wollen wir nicht wieder mutig sein?“ Robert Habeck hat die Frage für sich bereits beantwortet: Er verzichtet ganz bewusst auf einen Rückfahrticket in den Kieler Landtag, wenn er sich als Spitzenkandidat für die Bundestagswahl bei den Grünen bewirbt. Das Etikett des Freigeistes und Querdenkers hat er in der Vergangenheit von vielen bekommen. Bei seinem Besuch im SpontUn stellte er uns vor, was er vorhat. Weiterlesen…

Robert Habecks Besuch an der Basis steht sinnbildlich für das Signal, das er den Grünen empfiehlt: In einer Zeit, in der sich viele Menschen zurückziehen, muss sich die Partei den Menschen zeigen. Seinen pragmatischen Ansatz ordnet er in einen Prozess ein, in dem sich die Grünen nach Phasen als Projekt- und Protest-Partei als Perspektiv-Partei verortet. Angesichts der Vielzahl an Problemen, die sich momentan auftun, haben die Grünen Potential, die Menschen als „Orientierungspartei“ abzuholen. Selbstbewusstsein paart sich an dieser Stelle mit dem Wunsch, aus den vergangenen Jahren die richtigen Schlüsse zu ziehen: „Wir müssen aufhören, die Umwelt-App von SPD und CDU sein zu wollen.“

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Habeck geht es darum, die Menschen mitzunehmen – also zu schauen, was sie bewegt, wo ihnen der Schuh drückt. Den schulmeisterlichen Habitus, mit dem die Grünen nicht nur die Wähler der anderen Parteien regelmäßig nerven, will er überwinden. Es sind Hinweise und Ratschläge, dass es besser sei, auch mal zurückzustecken als alles besser zu wissen, mit denen er die Partei ermuntert, das Schema der Alternativlosigkeit zu überwinden. Zuhören, argumentieren, debattieren – das sind Eigenschaften, die der politischen Auseinandersetzung in den vergangenen Jahren abhandengekommen ist. Um dieses Dilemma zu überwinden, rät er, Verzagtheit abzulegen und Diskurse mit Leidenschaft zu führen.

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Der Abend war geprägt von Perspektivwechseln. Einer dieser Wechsel betrifft den gesellschaftlichen Zustand und den Blick darauf. Das grüne Verhältnis zum Staat hat sich in den vergangenen Jahren verändert, aus reiner Ablehnung ist ein Zustand erwachsen, der es möglich macht, es in Ordnung zu finden, in Deutschland zu leben. Die Grünen sind ein Teil davon – und es könnte ihre Chance sein, den Menschen zu zeigen, dass dies auch noch cool und freudvoll sein kann. Dem Mut zur Veränderung wäre dies keineswegs abträglich. Indes: Klar ist auch, dass viele Aufgaben nur im Gesamtzusammenhang gelöst werden können. Globale Finanztransaktionen bestimmen über das Auf und Ab an den Börsen und die Zukunft von Staaten, das Klima lässt sich nur von allen retten.

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Robert Habeck weiß, dass er diese Aufgaben besser von Berlin als von Kiel angehen kann. Insofern ist seine Entscheidung, sich als Spitzenkandidat zu bewerben, pragmatisch. Auf jeden Fall ist sie aber mutig. Wir wünschen Robert Habeck viel Glück dabei.

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Eine Nachlese, geschrieben von Peter Büttner

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