80 Jahre Ermordung von Ernst Gräwe

Am 10. April 1945 wurde der Unnaer Sanitätsfeldwebel Ernst Gräwe in Deventer von seinem vorgesetzten Offizier ermordet, weil er sich geweigert hatte 5 niederländische Widerstandskämpfer zu erschießen. Sanitätssoldaten dürfen nach Kriegsrecht von der Waffe nur Gebrauch machen zur Selbstverteidigung oder zum Schutz von Verwundeten. Der eindeutige Mord wurde von der deutschen Justiz nie geahndet. Die tragische Geschichte entdeckte zufällig der Stiefenkel Gräwes. Der geschichtsbewußte Bundeswehroffizier fand das Grab Gräwes und recherchierte weiter. Unnas Stadtarchivar und sein Praktikant Jeremy Gaudais recherchierten weiter. zum 110. Geburtstag wurde eine würdigende Broschüre in der Königsborner Siemens-Realschule vorgestellt. Die Rede des Schülersprechers Jonas Jokiel zeigt anrührend und aufrührend, wie wichtig Geschichtserinnerung ist: https://www.wsg-unna.de/wp-content/uploads/2024/10/Rede-Jonas-Jokiel.pdf

Die Broschüre „Widerstand im letzten Moment“ ist im Stadtarchiv erhältlich. Spenden für die Erinnerungskultur über Stolpersteinverlegung sind dort willkommen. Ob Stolperstein, Gedenktafel oder Straßennamen? Unna tut sich mit der Erinnerung an seinen tragischen Helden langsam schwer. Der Gedenkstein in Holland für Ernst Gräwe steht dort schon längst – als einzige Erinnerung an einen Deutschen aus dieser Zeit! Jeremy Gaudais, heute Doktorant, ist zu einer Gedenkrede von den Niederländern eingeladen.

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