Werner Neumann auf der Straße zu treffen ist immer ein Vergnügen. “Hör’ mal, was ist denn da los?” Und schon ist man in ein längeres Gepräch verwickelt. Wenn Werner dabei lacht, tut er das ziemlich laut und bewegt den Kopf dabei außergewöhnlich stark, während die Augen munter blitzen. “Ach ja, und er kann gut Leute veräppeln, indem er Geschichten erzählt, die man wirklich glaubt. Ich bin zweimal auf ihn hereingefallen!”, sagt uns ein Mitglied der Partei.
Krieg und verstockte Nachkriegszeit haben Werners Haltung geprägt. Soziale Gerechtigkeit war immer sein Thema. Werner Neumann hat lange im Management eines Konzerns gearbeitet. Er kommt aus Essen-Werden und man merkt ihm das etwas westlichere Ruhrgebiet irgendwie an. Schalke-Fan ist er und dazu gehört am Hellweg echtes Standvermögen.
Mitte der 1980er Jahre war Werner im Ährensachevorstand – einer lokale Erzeuger-Verbrauchergemeinschaft, die ihre Bioprodukte zunächst im SpontUN an der Massener Straße anbot. Für die Lindenbrauerei engagierte er sich im Vorstand des Trägervereins. Als begeisterter Radrennfahrer half Werner Neumann bei den Osterradrennen und wen wundert es also, dass er erster ADFC-Orts- und Kreissprecher wurde.
Über ein Dutzend Jahre war er grüner Kreisschatzmeister und ebenso lange Ortskassierer. Mit Witz und Charme trug er lange Zahlenreihen vor und hielt die Kassen in Ordnung. Geduldig besuchte er die Ortskassierer*innen mit Ratschlägen und großzügigen kleinen Aufmerksamkeiten. Säumige Beitragszahler*innen wurden Anfang Dezember mit freundlichen Telefonanrufen bedacht, die durchaus eine Stunde dauern konnten, da Weltlage und Gemütslagen nicht zu kurz kommen durften.
Im Alter ist es etwas ruhiger um Werner Neumann geworden. Ein Unfall macht das Gehen beschwerlich. Am Telefon ist er aber immer noch voll charmanter N eugier. Wir denken gerne an ihn als Grünen, der uns lange Jahre begleitet.
Danke, Werner, für Dein Engagement und alles Liebe zum 80 Geburtstag!