Ostendorff: Nur Wert-bewußtes Handeln rettet Milchbauern, Klima und Wiesen!

Appetitanregend waren die Linsen-Cocktails, die die Behmenburger Apfelscheunenwirtin Regine Birkelbach lecker zubereitet hatte. Friedrich Ostendorffs Bilder, Fakten und Prognosen zur Milchkrise machten jedoch Magengrimmen. Die von Bauernverband und CDU durchgesetzte Milchproduktionsentgrenzung in Tateinheit mit Förderungsverlockungen für Stallaufstockungen hat viele Bauern dazu gebracht ihre Kuhherden mehr als zu verdoppeln. In den Großställen wird statt Eigenheu meist auch Import-Soja verfüttert. Deutschland wollte Milchexportweltmeister werden. Die Weltüberproduktion von Milch über den Durst liegt derzeit bei 35 Millionen Litern …

Die Überflut Milch nutzen die Handelskonzerne, angeführt meist von Edeka, die Preise zu drücken, derzeit bekommen Bauern 21 Cent/Liter. Die kreditfinanzierten Großställe treiben immer mehr Bauern in den Ruin. 6% Betriebsaufgaben im letzten Jahr in unserem Bundesland sind eine düstere Botschaft. Was tun? Bio-Milch ist eine Antwort, zumal die Öko-Milchbetriebe auch auf Weidehaltung setzen, doch der Marktanteil wächst derzeit längst nicht so schnell, wie die Zahl der umstiegswilligen Bauern. Grüne Länderlandwirtschaftsminister setzen auf Produktionsreduzierungen und fördern nur noch Betriebe bis 200 Kühe – CDU-Länder bis 600 Kühe. Eine nachhaltige Reduzierung der Milchproduktion, die Bindung der Kuhzahl an die eigenen Wiesenflächen, ehrliche Preise, wertbezogene/r Ernährungsunterricht/-beratung… die Grünen Alt-Forderungen sind aktueller denn je.

Die Bewegung gegen die weitere Glyphosat-Freigabe zeigt, dass die Appetitverderberachse von Chemiekonzernen-CDU-Bauernverband-Handelsmonopole zu brechen ist. Ostendorff glaubt, dass es nach der 18 Monate-Verlängerung mit dem krebsgefährdenden Spritzgut in der EU ein Ende haben wird. „Ein tolles Zeichen ist, dass Edeka und REWE kein Glyphosat-Gemüse mehr verkaufen!“

21. Juli 2016,  Katrin Jacobs & Hermann Strahl

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