GRÜNE UNNA

Bremme Beton bröckelt – Betonparteien lernunwillig. Ein Schlaglicht

Der Bremme-Beton-Block ist seit Wochen wegen Plattensturzgefahr eingenetzt, beim Fotografieren fragte mich eine Passantin „kommt da jetzt endlich Fassadenbegrünung?!“  Ich mußte sie enttäuschen, der Billigdünnbeton soll für Begrünung nicht tragfähig sein. Eins der vielen Ärgernisse bei Unnas größter Bausünde, für die Unnas letztes Stadtwäldchen in der Frischluftschneise geopfert wurde.

Bis auf die Grünen hatten die Ratsparteien den Bau einst bejubelt. Diese Chöre sind zwar peinlich verstummt, aber jetzt soll der gleiche Investor Ten Brinke am Rande von Massen ein neues Betoneinkaufszentrum mit Edeka, Drogeriekette und Fachmarkt im Überschwemmungsgebiet des Massener Baches bauen.

Obwohl in Massen eben Aldi die Discounterlücke schloß, soll aus der Randlage der Angriff auf den gewachsenen Massener Einzelhandel begonnen werden. Denn eins ist sicher: Mägen und Geldbeutel wachsen absehbar auch in Massen nicht. Jeder neue Großladen frißt mehrere kleine. Edekas Neugroßladen an der Werler B1 war der Todesstoß für Hemmerdes CareKauf und die Dorfladenpläne in Lünern. In Kamen plant Edeka auf dem ehemaligen Practiker-Baumarkt einen neuen Markt, der auch Königsborns Edeka kannibalisieren wird.

Der Massener Edeka-Markt zöge sicher auch Kundschaft aus -Kastanienhof und -Mühlenzentrum. Bei letzterem mußte Erstpächter Schulz schon aufgeben und Kenner wissen, dass die Edeka-Zentrale den Neupächter Nüsken nur mit Verzicht auf die halbe Pacht nach Unna locken konnte. Der Ankermietvertrag läuft über zehn Jahre und danach droht – sollte Massens Edeka realisiert werden – noch sicherer weiterer Leerstand. Die Gastronomie ist der Filetlage des Komplexes rottet seit Beginn dahin.

Auf der anderen Seite des Königsborner Tors könnte das bröselnde Harger-Gelände Lehrbeispiel für Leerstand durch Fehlansiedlung sein. In den 80ern hatte der Einzelhandelsgutachter Dr. Danneberg den Rat von dem Harger-Centrum gewarnt. „Randlageeinzelhandel bedroht entweder das Leben in der Innenstadt oder geht selbst pleite!“ So sprach er unwidersprochen im öffentlichen Teil der Sitzung. In der nichtöffentlichen Sitzung stimmten alle bis auf die Grünen für den Bau, der heute halbruiniert eine eigentlich schöne Lage blockiert.

Eine kleine Sammlung von Einzelhandelsspekulationsruinen hatten wir als Warnung vor Bremme-Mühle zusammengetragen. Das Massener Spekulationsgelände ist viel zu schade für ein weiteres ruinöses Spiel. Vor einer neuen Befragung der Massener, bei der ersten Befragung stand der fehlende Discounter im Mittelpunkt, sollte man eine Ideenwerkstatt für eine bürgerfreundliche Nutzung des Geländes durchführen.

Hermann Strahl saß zwanzig Jahre in Unnas Stadtentwicklungsaussüssen. „Leider haben wir bei fast allen absehbaren Fehlansiedlungen Recht behalten. Größenwahn ist schwer heilbar, aber abwählbar.“ ist seine traurige Bilanz.

 

 

 

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