Ausstellungseröffnung: Frauen im geteilten Deutschland

Eine Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. In der Bürgerhalle des Rathauses, bis 15.3.2025

Am letzten Februartag eröffneten Vizebürgermeisterin Simone Hackenberg und die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, Katja Sahmel, als Auftakt zu den Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag die Ausstellung. Sie zeigt auf Schaubildern die Lebenswelten der Frauen in der damaligen DDR und der BRD mit thematischen Schwerpunkten: Familie, Arbeitswelt, Politik,
Kultur und Emanzipationsbestrebungen.Nicht nur Trennendes, sondern auch viele gemeinsame Erfahrungen fallen auf, war doch das jeweilige politische System in beiden Staaten sehr stark männlich geprägt.In Westdeutschland durften Ehefrauen z.B. erst nach der Reform des Ehe- und Familienrechts 1977 ohne Erlaubnis des Ehemanns erwerbstätig sein und ein eigenes Konto eröffnen.In Ostdeutschland waren die Ehefrauen unabhängiger, aber es wurde von ihnen erwartet, dass sie erwerbstätig waren und gleichzeitig die Care- Arbeit in der Familie stemmten. Das Streben nach Emanzipation und Gleichstellung glich sich in den 70er Jahren an, die Zahl der Studentinnen wuchs, in Kunst und Kultur wurden emanzipierte Frauen zum Role Model, der Modestil -Minirock- war grenzenlos hip. 35 Jahre nach dem Mauerfall ist ein Blick auf Verbindendes und Trennendes spannend: der Internationale Frauentag, von der Sozialistin Clara Zetkin 1911 ins Leben gerufen, war in der DDR offizieller Feiertag, an dem der ,Fleiß` der Frauen mit Medaillen gewürdigt wurde, während es in Westdeutschland eher ein Kampftag war und ist, an dem für Lohngleichheit, gegen den §218 und patriarchalische Strukturen demonstriert wird. Wir können die alten Transparente aus dem Keller holen und gemeinsam losziehen.

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