GRÜNE UNNA

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Model Mölle

Autofreies Einpendeln kann glücklich machen.

Wenn Karl-Gustav Mölle vom Rathaus zum Zug nach Holzwicke schreitet, sieht man einen einen Glück austrahlenden Menschen. Er hat die pünktliche Abfahrtszeit der vier Züge pro Stunde nach Holzwickede kurz gegoogelt und von Rathaustür bis Bahnsteig 2 reicht es für eine Genußzigartette.

Unnas Verwaltungsvizespitze könnte als lustvolles Nahverkehrs-Model für die Kreispläne werben, Unnas Bahnhof zu einem umweltfreundlichen „intermodularen Knotenpunkt“ noch weiter aufzuwerten.

Statt entspannten, ökologischen und preiswerten Genuß anzupreisen, will der Ex-Kämmerer jetzt mit einem 4,5, Millionen SUV-Protz-Parkhaus mehr Breit-Autos in Unnas Herz locken. „Das rechnet sich!“ sagt der Rechenmeister. (zum Weiterlesen bitte auf die Überschrift klicken)

Selbst wenn kurzfrisig zusätzlich-angelockte Großlimousinen sein Parkpalais in schwarze Zahlen brummen sollten, werden nicht nur die roten Zahlen der Tiefgarage nebenan weiter steigen. Die ist trotz der Papier-Auslastung von 140% auf den unteren Decks nie gefüllt. Selbst-Kannibalisierung ist ein trefflicher Ausdruck, wenn er mit attraktiven überirdischen Parkplätzen seine eigene Unterwelt entwertet.

Doch die Kollateral-Kosten müssen breiter berechnet werden. Unnas Verkehrsnetz schafft die 65,5% Autoverkehrsanteil schon jetzt kaum. Jedes Zusatzauto verlängert die Staus und damit die Lungenbelastungen aller. Überlaste auf den Straßen kosten die Stadt wieder nichtvorhandenes Geld für Zusatzschlaglöcherstopfen. Und Unnas Schadstofflungen kosten die Krankenkassen. Jede Bus-, Bahn-, Fuß- oder Radnutzung entspannt die Lage besonders für die Autofahrer. ..

Wenn erwartbare Zinssteigerung die Vollaufpumpfinanzierung des möllemanischen Finalprojektes erwischt, wenn Benzinpreis und Klugheit den Radanteil an Unnas Verkehr 2025 auf 25% gesteigert haben (wie von Stadtplaner Ott angestrebt), Unnas Intercity-Anschluß 2019 das Bahneinpendeln weiter attraktiviert… leert sich Tiefgarage und Hochparkhaus. Doch der Schuldenberg bleibt…

Ach wie schön wäre es, wenn die qualifizierten Arbeitsplätze im neben dem Parkhaus geplanten Bürogebäude deutlich erweitert werden könnten. Und wenn man dort nach Feierabend ähnlich glücklich-gelassenen Menschen auf umweltfreundlichen Heimwegen begegnen könnte, wie heute dem entschreitenden Nahverkehrs-Glücks-Strahler-Model Karl-Gustav Mölle. Dann würden Unnas Bürger sicher mit einem Lächeln an ihren pensionierten Kämmerer denken, der doch noch die Fairkehrswende geschafft hat.

30. November 2016, Hermann Strahl

Nachtragendes: Am 12.12, kolumnisiert der Hellweger zu diesem Schlaglicht u.a., dass Mölles Lächeln eher seiner Dienstschlussfreude geschuldet sei. Wir kennen KGM als einen der wenigen Lustarbeiter in Unnas Rathaus. Interessante Zusatzinformationen kamen aber auch: Ein kleiner Kirmesbudenbetreiber machte uns darauf aufmerksam, dass durch das XXL-Parkhaus Unna die letzte Stellfläche für große Fahrgeschäfte und somit Anziehungskraft verliert. Einige Kleine würden dann sicher nicht mehr Unna anfahren. Gleichzeitig werden die Park&Ride-Plätze halbiert, was diese meist früh Suchenden in die Wohnviertel treiben wird…. Die meisten Zuschriften ärgerten sich aber über die Zukunftsfeindlichkeit des Millionen-Projektes: “Mit der Summe könnte man Unna komplett fahrradfreundlich ausbauen – und das noch mit 80% Landesförderung!”

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